Ob wir wollen oder nicht – letzten Sonntag wurde die Uhr wieder umgestellt. Zweimal im Jahr geschieht dies: Einmal am letzten Sonntag im März eine Stunde vor – und einmal am letzten Sonntag im Oktober wieder eine Stunde zurück. Dabei sollte damit eigentlich längst Schluss sein. Im Jahr 2019 stimmte das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Doch seitdem ist nichts passiert. Die Umstellung soll nun doch bis mindestens 2026 bleiben. Grundlage für die Abschaffung der Uhrumstellung war eine Befragung von Menschen, die in der EU leben.
Aber warum gibt es eigentlich eine Zeitumstellung? Die grundsätzliche Idee dahinter war folgende: 1916, während des ersten Weltkriegs, war der Gedanke, dass wenn die Menschen früher aufstehen, sie auch wieder früher ins Bett gehen und so weniger Energie verbrauchen, die dann für den Krieg genutzt werden kann. In den 70er Jahren wurde die Zeitumstellung dann flächendeckend in Europa eingeführt – sogar die Schweiz beteiligte sich daran. Letztendlich fand man heraus, dass es nichts brachte und der Energieverbrauch mit den Jahren trotzdem enorm anstieg.
Stellen wir uns mal vor, die EU würde es doch noch schaffen, die Uhrumstellung abzuschaffen und auf eine ewige Sommerzeit umzustellen, für die etwa 84% der Befragten gestimmt haben: Hätten wir immer Sommerzeit, würde es im Winter erst sehr spät hell werden, oft erst gegen 9 Uhr oder sogar noch später. Auf unserem Weg zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule wäre es den gesamten Winter über dunkel. Abends würde es dafür allerdings viel länger hell bleiben. Das alles wäre für den menschlichen Körper fatal, da er sich am Stand der Sonne orientiert.
Unsere innere Uhr ist auch schon ohne die ewige Sommerzeit durcheinander. Schuld daran ist das künstliche Licht: Weil wir uns am Tag meist drinnen aufhalten – wo es um diese Zeit in der Regel dunkler ist als draußen, es dafür nachts aber nicht richtig dunkel wird, weil es viele Lichtquellen gibt, hat sich die innere Uhr verschoben. Sie ist um etwa vier Stunden vorgestellt.
Das ständige Hin und Her der Umstellung hat negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Statt einer dauerhaften Sommerzeit empfehlen Schlafforschende deshalb zur Winterzeit zurückzukehren.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Bei einer ewigen Winterzeit im Sommer gäbe es keine langen Sommerabende, dafür aber Sonne im Morgengrauen, während es bei einer ewigen Sommerzeit im Winter morgens erst spät hell wird, oft erst gegen 9 Uhr.
Am Ende kann man jedoch sagen, dass jeder Mensch anders tickt. Aus diesem Grund lässt sich nicht allgemein sagen, dass ein bestimmtes Vorgehen das beste für alle wäre. Die Meinungen gehen hier sehr auseinander.