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Jährlich veranstaltet die Stiftung Börsenverein des Deutschen Buchhandels einen Vorlesewettbewerb, an dem auch Schüler/innen unserer Schule, ausgehend von ihren Deutschkursen, teilnehmen können.
Der Wettbewerb besteht aus insgesamt sechs Runden, in denen sich die Schüler vom Klassensieger, mit immer kleiner werdender Konkurrenz, bis hin zum Landessieger vorarbeiten können.
Ende letzen Jahres war es endlich wieder so weit, die ersten schulinternen Runden fanden statt. Wie dies abgelaufen ist und wie man sich als Teilnehmer fühlt, wollte ich wissen und habe ich in einem Interview mit Maja B., der Schulsiegerin aus der 6e, erfahren.


SMS: Hallo Maja, du hast am Vorlesewettbewerb teilgenommen. War die Teilnahme für alle Schüler deiner Klasse Pflicht, oder hast du dich freiwillig dazu entschieden?

Maja: Alle Schüler sollten im Deutschunterricht ein Buch vorstellen, das war also schon Pflicht. Nach der Buchvorstellung wurden wir dann aber gefragt, ob wir bereit wären am Vorlesewettbewerb teilzunehmen. Jeder der ja gesagt hat, wurde dann an die Tafel geschrieben und dann wurden, wie bei einer Klassensprecherwahl ein Mädchen und eine Junge ausgewählt, die die Klasse beim Vorlesewettbewerb vertreten sollten.

SMS: Das klingt gut und haben sich, abgesehen von dir, viele aus deiner Klasse bereit erklärt teilzunehmen?

Maja: Es ging, viele wollten nicht vor der Schule vorlesen, es haben sich ca. 10 Mädchen und 3 Jungen bereiterklärt.

SMS: Das überrascht mich, so wenige waren das ja gar nicht. Früher, als ich in deinem Alter war, wollte so gut wie niemand teilnehmen. - Aber dir zumindest scheint es ja sehr viel Spaß gemacht zu haben. Möchtest du deine Motivation mit uns zu teilen bzw. kannst du erzählen, weshalb du dich entschieden hast teilzunehmen?

Maja: Natürlich war ich aufgeregt. Aber für die Klasse mussten wir uns ja sowieso vorbereiten, dazu hatte ich mir vorher schon viel Mühe gegeben, den Text zu üben. Deshalb hatte ich dann auch den Ehrgeiz, es in die nächste Runde zu schaffen. Außerdem hatte ich mir auch ein Buch ausgesucht, das ich sehr mag. Deswegen hat es auch viel Spaß gemacht, es vorzustellen.

SMS: Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Warum es also nicht versuchen? Wenn dann also die Entscheidung gefallen ist mitzumachen, wie sollte dann am besten vorgegangen werden bzw. wie hast du es gemacht?

Maja: Ich habe sehr viel geübt und jeden Abend vor dem Schlafengehen meine Textstelle laut vorgelesen. Dabei habe ich geübt, die Wörter richtig zu betonen. Manchmal habe ich auch vor der Familie vorgelesen und mir danach das Feedback angehört.

SMS: Da hast du dich ja sehr intensiv auf diese Buchpräsentation vorbereitet. Erinnerst du dich noch, wie es war, als du zum ersten Mal vor so einem Publikum, also der Klasse, gelesen hast?

Maja: Ich war sehr aufgeregt, dazu kam, dass zwei andere aus der Klasse das gleiche Buch und zusätzlich auch noch die gleiche Textstelle vorgelesen haben. Wir mussten unsere Textstelle sozusagen gegeneinander vorgelesen, dabei durften wir aber nicht hören wie der andere liest. Wegen dieses kleinen Wettkampfs, war ich besonders aufgeregt. Als ich dann aber angefangen habe vorzulesen, war ich zum Glück nicht mehr so nervös.

SMS: Und wie ging es weiter?

Maja: Nachdem alle vorgelesen hatten, gab es eine Wahl, bei der ich und ein Junge aus meiner Klasse ausgewählt wurden vor der Schule vorzutragen.

SMS: Dann musstest du dich also wieder für die nächste Runde, dem Schulentscheid, vorbereiten. Waren dieses ständige Vorbereiten und die Wettbewerbssituation dann schon Routine oder war es immer noch aufregend für dich?

Maja: Es war noch aufregender. In der Klasse kenne ich ja alle, da war es nicht so "schlimm" vorzulesen, vor allem weil ich dort nur persönlich weiter kommen wollte. In der Stufe kenne ich noch nicht so viele und außerdem war in dieser Runde noch mehr Druck auf mir, weil ich ja schließlich die Klasse repräsentiert habe. - Deswegen habe ich mich auch viel mehr vorbereitet als zuvor.

SMS: Und wie ist der Schulentscheid für dich ausgegangen?

Maja: Erstmal kam ich mit dem Jungen aus meiner Klasse und einem anderen Mädchen unter die besten drei. Wir mussten dann erstmal noch einen Fremdtext vorlesen und dann bin ich als beste von uns in die nächste Runde (die Kreisrunde) gekommen.

SMS: Also hast du gewonnen, da warst du sicherlich stolz. - Da ich mir allerdings vorstellen kann, dass vielen Lesern dieses Gefühl alleine als Ansporn nicht reicht, muss ich fragen: Gibt es auch „richtige“ Preise?

Maja: Ja, jeder Teilnehmer hat eine Urkunde bekommen und die besten drei haben noch ein Buch bekommen. Ich als Gewinnerin habe dann noch das „Ticket“ in die nächste Runde bekommen.

SMS: Dann ging das Ganze für dich, als Schulsiegerin, schon wieder von vorne los. An dieser Stelle frage ich mich, ob es mit der Zeit nicht langweilig wird, immer wieder die dieselbe Aufgabe für eine ähnliche Wettbewerbsrunde vorzubereiten?

Maja: Langweilig nicht, es hat trotzdem noch Spaß gemacht und ich war auch immer noch aufgeregt. Außerdem musste ich diesmal ein anderes Buch vorlesen und darin eine neue Textstelle zu finden war schon schwierig. Als ich dann meinen Auszug immer wieder gelesen habe, wurde es natürlich schon ein wenig langweilig. - Aber ich habe es trotzdem gerne gemacht, weil ich mich auf die nächste Runde gefreut habe und da wollte ich mich natürlich auch gut vorbereiten.

SMS: Umso besser. Die nächste Runde, diesmal auf Kreisebene, war erst vor kurzem. Diese hast du leider nicht gewonnen. Weißt du noch wer gewonnen hat?

Maja: Ja, die Runde war am 26.02. und der Gewinner war Henry, er hat das Buch „Momo“ vorgestellt.

SMS: Gab es wenigstens Trostpreise?

Maja: Ja, jeder Teilnehmer hat einen Schwimmbadgutschein, einen 5-Euro-Thalia-Gutschein, ein Buch und eine Urkunde bekommen. Der Gewinner hat noch ein zweites Buch und das Ticket in die nächste Runde erhalten.

SMS: Auch, wenn du jetzt nicht weiter gekommen bist, Maja, bist du trotzdem froh am Wettbewerb teilgenommen zu haben oder überwiegt im Moment deine Enttäuschung?

Maja: Ich bin froh teilgenommen zu haben und freue mich, dass ich es überhaupt bis dahin geschafft habe. Es war nicht schlimm für mich nicht weiter gekommen zu sein, weil ich weiß, dass alle Teilnehmer sehr gut waren und es hätte mich deswegen überrascht wenn ausgerechnet ich in die nächste Runde gekommen wäre.

SMS: Nun gibt es diese Art des Wettbewerbs ja auch in Fremdsprachen, würdest daran teilnehmen?

Maja: Ja, ich würde es zu mindestens gerne versuchen. Ich hatte schon mal die Möglichkeit es in Französisch zu machen, zu dem Zeitpunkt war ich noch ein wenig zu schüchtern und auch noch nicht so sicher mit meinem Französisch.

SMS: Wenn du die Chance hättest, in Deutsch noch einmal teilzunehmen, würdest sie ergreifen?

Maja: Ja, auf jeden Fall.

SMS: Hast du noch etwas, was du anderen aus deiner neuen Erfahrung mitgeben kannst? Vielleicht etwas speziell an diejenigen, die im nächsten Jahr zögern teilzunehmen?

Maja: Man soll auf jeden Fall versuchen, dort mitzumachen, denn es ist echt toll teilzunehmen. Mein Tipp wäre, dass man nicht zu schnell lesen sollte, denn darauf kommt es gar nicht an. Man sollte flüssig lesen und die Sätze gut betonen.

SMS: Super, vielen Dank für das Interview und die vielen Einblicke, die du uns in das Thema Vorlesewettbewerb gewährt hast.


Dieses Interview führte Jana B. aus der Q1 für die SMS-online.

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