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Pützchens Markt – Wie ist die Kirmes entstanden?

Pützchens Markt Vincent

Wer von euch war dieses Jahr auf Pützchens Markt? Bestimmt einige von euch. Pützchens Markt ist die viertgrößte Kirmes in Nord-Rhein-Westfalen und die größte Kirmes in der Region rund um Köln und Bonn. Die riesige Kirmes ist in unserer Region sehr bekannt und es sind jährlich über eine Million Menschen dort, um auf Fahrgeschäften Spaß zu haben und eine schöne Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Aber wie ist die riesige Kirmes in Bonn überhaupt entstanden? Und wie ist sie zu einer so riesigen Veranstaltung geworden? Das erfährst du jetzt:

Der offizielle Ursprung der Kirmes kommt aus dem Jahr 1367. Dennoch liegen die eigentlichen Wurzeln von Pützchens Markt noch weiter zurück. Die Geschichte beginnt im 10. Jahrhundert, denn im Jahr 970 wurde die heilige Adelheid von Vilich geboren. Sie war eine Tochter einer reichen Familie und wurde in einem Kloster großgezogen. Als ihre Eltern das Kloster „Abtei Vilich“ zu Ehren von Adelheids Bruder gründen, wird sie die Äbtissin (Vorsteherin des Klosters). Als Äbtissin war Adelheid von Vilich eine große Wohltäterin für Arme und Hungernde. Abgesehen von ihren Wohltaten ist sie wegen zwei Wundern bekannt. Das erste Wunder hat sie vollbracht, während sie gelebt hat. Als die Bevölkerung gehungert hat, hat sie für Wasser gefleht und als sie dann mit ihrem Stab in den Boden gestochen hat, ist an dem Punkt eine Quelle an die Oberfläche gekommen. An dieser Stelle wurde dann ein Brunnen erbaut. Das zweite Wunder ist an ihrem Grab passiert, weil dort ein Blinder gestürzt ist und wieder sehen konnte, nachdem er aufgestanden ist. Adelheid wurde von Papst VI. Als Heilige bestätigt und die ehemalige Wohltäterin gilt auch als eine Bonner Stadtpatronin.

Aufgrund Adelheid von Vilichs Wohltaten und der Wunder fingen die Menschen nach ihrem Tod an jedes Jahr am 8. September zu dem erbauten Brunnen (Adelheidis-Brunnen) zu pilgern. Wegen der Pilgerfahrt entstand ein Markt in der Nähe des Brunnens. Der Ort des Marktes und der Brunnen sind beide im Bonner Stadtteil Pützchen-Bechlinghoven. Der Markt fand dann in 1367 das erste Mal offiziell statt und entwickelte sich von einem kleinen Markt bis ins 18. Jahrhundert in einen großen, modernen Jahrmarkt. Seit 1830 findet der Markt nicht mehr gleichzeitig mit der Pilgerfahrt statt und seit dem 20. Jahrhundert entwickelte sich der Jahrmarkt nach und nach zu einer Kirmes, wie wir sie heute kennen. Der Verkauf von Waren ist nicht mehr so wichtig und es gibt viele Vergnügungsstände, die mit der Erfindung der Dampflok möglich geworden sind. Heutzutage hat die Kirmes viele riesige Fahrgeschäfte, ohne die sie nicht das Gleiche wäre.

Obwohl die Kirmes immer weiter weg von ihrem Ursprung gerückt ist, gibt es immer noch eine schöne Verbindung. Jedes Jahr am Montagmorgen der Kirmes werden die Kinder aus den Waisenhäusern in der Region zu Freifahrten eingeladen, was an die Wohltaten von Adelheid von Vilich erinnert.

Pützchens Markt ist also von einem kleinen Markt für die Pilgerfahrt zum Adelheidis Brunnen zu einer riesigen Kirmes geworden, bei der das Vergnügen im Vordergrund steht.

Hättet ihr gedacht, dass Pützchens Markt nicht einfach nur eine erfundene Kirmes für unser Vergnügen ist? Wir auch nicht.

 

 

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