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Der Nobelpreis geht an ...

 

Der Nobelpreis geht an

Wer am 10.12. den Fernseher anschaltet, auf das Erste Deutsche Fernsehen geht und die Glocken der Tagesschau klingen hört, wird höchstwahrscheinlich etwas mit einer Nobelpreisverleihung erfahren. Doch was genau ist ein Nobelpreis? Wer, wo, wann und wieso gibt es ihn? Und das Wichtigste: Wieso gab es noch nie zuvor ein Nobelpreis für Mathematik?

Weniger überraschend wurde der Nobelpreis nach Herrn Alfred Nobel benannt.

Dieser entdeckte das Zündmaterial Dynamit.

Er wollte nach dem Tod seines kleinen Bruders, der bei einem Nitroglyzerin Unfall, etwas bombenartiges, verstorben ist, den Berg und Straßenbau sicherer machen. Doch wie es allen bewusst sein wird, bewirkte die Erfindung des Dynamits genau das Gegenteil: Waffen, Kriege, Tote.

Aus diesem Grund schrieb er in sein Testament 1895 „The whole of my (...) assets are to be disbursed as followers: the capital (...), shall constitute a fund, the interest on which is to be (...) annually awarded as prizes to those who, during the preceding year, have conferred the greatest benefit on humankind."1

Übersetzt heißt es in etwa, dass sein Vermögen in einen jährlichen Preis investiert werden soll, wodurch die Menschheit, in dem Jahr der Preisverleihung, am meisten profitierte.

Es gibt ein ausgeklügeltes System, nach dem die Nobelpreisverleihung stattfindet. Zu einem ist eine Selbstnominierung unmöglich. Die Nominierten werden von den zugehörigen Nobelkomitees gewählt, welches aus Mitgliedern wissenschaftlicher schwedischer Institutionen besteht, die in drei Jahrestakten bestimmt werden. Auch renommierte Fakultäten können mögliche Nobelpreis Träger*innen vorschlagen, sofern sie von den schwedischen Instituten anerkannt sind. Die Nominierung findet am 1. Februar statt, die Bekanntgabe im Oktober und die offizielle Preisverleihung am 10.12., an dem Todestag Alfred Nobels. Viel interessanter ist natürlich der Preis. Dieser stellt sich aus einer Medaille, einer Urkunde und einem Preisgeld von einer Millionen Schwedischer Kronen, also derzeit 958.000€, zusammen. Bekanntermaßen kann man den Nobelpreis für die Kategorien Physik, Chemie und Friedensbemühungen gewinnen, aber auch für Physiologie / Medizin und Literatur. Jedoch nicht für Mathe.

Warum eigentlich? Es gibt ein Mythos, dass die Ehefrau von Nobel eine Affäre mit dem Schwede Gösta-Mittag-Leffler hatte, welcher zufällig Mathematiker war. Deswegen wollte Alfred Nobel keinen Mathematik-Nobelpreis vergeben lassen, aus purem Hass. Dieser Aussage kann man nicht trauen. Alfred Nobel war nicht verheiratet, nur sehr lange mit Sophie Hess, der angeblichen Ehefrau, zusammen. Zusätzlich ist es unmöglich, eine Beziehung zwischen Hess und Leffler zu bestätigen. Trotzdem ist die Legende spannender als der wirkliche Grund. Nobel war einfach nur der Meinung, dass die Mathematik die Menschheit nicht voranbringen kann. Sie ist lediglich eine Hilfswissenschaft. Über diese Aussage lässt sich natürlich streiten.

Die Mathematiker gehen natürlich nicht leer aus. Es gibt alternative Preise, z.B. der Kyoto-Preis oder die Feldmedaille. Die Fields-Medaille wird auch als „heimlicher Nobelpreis“ bezeichnet. Nur Wissenschaftlicher unter 40 Jahren können sie alle vier Jahre gewinnen.

Wer sich jetzt überlegt, einen Nobelpreis anzustreben, ist jetzt top informiert. Versuche nicht etwas Bahnbrechendes für die reine Hilfswissenschaft Mathematik zu entdecken und mach keinen Quatsch in Schweden. Sicherlich, befindet sich ein*e zukünftige*r Nobelpreis-träger*in unter uns.