Schon in den 1920-iger Jahren wurde Kernfusion erstmals von Francis William Aston und Arthur Eddington erforscht und als mögliche Energiequelle der Sterne theoretisch begründet. Und auch in den 1950-iger Jahren haben die Amerikaner diese nahezu grenzenlose Energiequelle für ihre Zwecke benutzt und eine weltverändernde Waffe, die Wasserstoffbombe erschaffen.
Bis heute ist das wissenschaftliche Interesse geblieben und untersucht wie wir dieser grenzenlosen Macht Herr werden können und diese Ressource für uns nutzen können.
Doch bevor wir näher auf dieses Konzept eingehen, sollten wir uns fragen: ,,Was ist Kernfusion und wie funktioniert sie?“
Um das verstehen zu können, muss man zuerst wissen, was ein Isotop ist: Ein Isotop ist ein Atom eines beliebigen Elements, das, im Gegensatz zu anderen Atomen desselben Elements, mehr Neutronen besitzt und sich deshalb von ihnen in z.B. Schmelztemperatur oder Löslichkeit unterscheidet. Viele denken sich jetzt: ,,Aber warum ist das denn so wichtig? Das hat doch nichts mit der Kernfusion zu tun?“ Und ob es das hat: Weil um den gleichen Prozess wie in der Sonne nachstellen zu können, sind hauptsächlich die Wasserstoff – Isotope Deuterium und Tritium, die unter hohen Temperaturen miteinander zu Helium fusionieren, existentiell notwendig. Zwar ist es auch möglich schwerere Atome zu nutzen, jedoch muss man dabei bedenken, dass je schwerer die Atome sind, man mehr Energie benötigt um im Plasma (eine Art ionisierter und extremst heißer und unter Druck stehender Materiezustand, welcher durch eine hohe Teilchenbeschleunigung entsteht) zu fusionieren, da die elektrostatischen Abstoßungskräfte stärker werden, je schwerer das Atom ist. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass, wenn man es schafft diese in einem torusförmigen Tokamak oder dem spiralförmigen Stellerator (den zwei bekanntesten Fusionsreaktorarten) zu fusionieren, man Unmengen an Energie freisetzten könnte. Wenn man sich dazu mal die stellare Nukleosynthese anschaut, also die Atombildung durch Fusion in der Sonne, so kann man erkennen, dass nachdem im Laufe der Zeit immer schwerere Atome durch Fusion entstanden sind, es eine heutige Strahlungsenergie von ca. 1500*10 hoch 18 Wattstunden im Jahr aufweist. Dabei werden auch schwere Atome wie nichts fusioniert, da dieser Vorgang praktisch millionenfach gleichzeitig abläuft und es immer eine Art konstante Hitze von bis zu 10.000 Grad gibt. Dabei ist es so, dass es einen Massendefekt gibt, also Masse verloren geht, aber allein schon der Gedanke, dass wenn wir es schaffen würden, dies glatt wieder ausgeglichen wird. Das ist zwar reine Tagträumerei, aber selbst, wenn wir in unseren Dimensionen denken würden, so würden allein schon 1 g fusioniertes Helium soviel Energie wie 11Tonnen Steinkohle liefern. Deswegen wurde z.B auch ITER in Cadarache, Südfrankreich gestartet. Als eines der vielen weltweiten Projekte ist dies ein milliardenschweres, internationales Projekt in der Hoffnung die derzeitigen Probleme der Kernfusion zu überwinden und es für uns urbar zu machen.
Doch Moment! Probleme? Davon war doch bis jetzt nie die Rede, also was hat es damit auf sich? Nun, je höher der Fortschritt unserer menschlichen Technologie, umso tiefer die Schatten der technischen Probleme. Denn momentan ist es so, dass wir höchstens 70-80% der rein investierten Energie wieder herausbekommen. Dies liegt daran, dass wir einerseits Supraleiter (Magnete) besitzen, die wir brauchen um das Plasma im Reaktor kontrollieren zu können (allein Magnetfelder halten die hohen Temperaturen im Zaun) und die in unserem Fall nicht effektiv genug sind um energiesparend genutzt zu werden.
Andererseits gibt es auch noch die Tatsache, dass wir Probleme mit der Energiespeicherung haben: D.h , dass wir nicht leistungsstarke Akkus besitzen um die Kapazitäten einer Fusion ausfüllen zu können. Und ebenso entsteht Strahlung und somit Atommüll, die im Vergleich zur Kernspaltung eine geringere Halbwertszeit hat. Ebenso gib es keinen GAU (Kernschmelze) entstehen kann und es sonst auch z.b Wind- und Solarkraft überlegen ist, da es nicht wetterbedingt ist und wenig CO2 und Platz verbraucht. Somit gesehen wäre es für uns, als auch für unsere Umwelt und den Klimawandel nur von Vorteil, wenn wir unsere Aufmerksamkeit weiterhin der Kernfusion widmen. Selbst wenn, wie Kritiker behaupten, es zu nichts führt, weil es nur Milliarden an Steuergeldern frisst. Doch wie es schon immer war und wie es auch immer sein wird, müssen wir für große Sachen nun einmal auch große Opfer bringen. Ansonsten stehen wir auf dem Gleis.