Script support IE Browser

100 Jahre in die Vergangenheit – ein Tagebuch des 1. Weltkrieges

Hundert Jahre sind an dem Alter der Erde gemessen eine ziemlich kurze Zeit, für ein Menschenleben sind hundert Jahre jedoch eine ziemlich lange Zeit. Und doch erinnern wir uns immer noch in vielen Einzelheiten an den ersten Weltkrieg, von wichtigen Handlungsträgern bis hin zu einigen persönlichen Schicksale und auch die Zustände, die damals herrschten, sind uns grob bekannt. Das ist nur möglich, weil Zeitzeugen ihrerseits ihre Erinnerungen verewigt haben, die nicht in den Tumulten des zweiten Weltkrieges verloren gingen.

Eine Sammlung von solchen schriftlichen Berichten in Form von Zeitungsberichten, Tagebucheinträgen, Briefen wie auch Einträgen in heutzutage veralteten Schulchroniken und vielem mehr stellt derzeit eine Kooperation von verschiedenen Archiven des Rheinlandes zusammen.

Wie man an dem Titel „1914-1918: Ein rheinisches Tagebuch“ erkennen kann, bezieht sich dieser Webblog nur auf das Rheinland. Es ist die erste, größere Zusammenarbeit von Archiven verschiedenster Art – und auch unser Stadtarchiv in Troisdorf, welches man im Rathaus der Stadt im Untergeschoss finden kann, ist aktiv daran beteiligt.

Das Besondere an diesem Blog ist, dass es jeden Tag mehrere Einträge gibt, deren Publikation, beispielsweise in der Zeitung oder Chroniken, exakt vor hundert Jahren stattgefunden hat. Es ist also ein um hundert Jahre versetztes Tagebuch! (Zugegebenermaßen benutzt man diesen Begriff hier eher im übertragenen Sinne als ein Kollektivtagebuch einer Region.) So kann man beispielsweise an seinem Geburtstag diverse Zeitungsartikel oder andere schriftliche Zeugnisse finden, man muss nur das Datum im entsprechenden Suchfeld eingeben. Teilweise lassen sich wirklich kuriose Artikel finden, die tatsächlich das in Zeitungen publizierte Geschehen skizzieren … Man muss nur ein bisschen genauer hingucken und sich den ein oder anderen Artikel durchlesen.

Neben der Ursprungsquelle findet man ebenso eine kurze Erläuterung zu dem Material und eine so genannte „Transkription“. Das heißt, dass man die Quelle noch einmal (teilweise korrigiert) abgeschrieben hat, sodass man sich nicht in die alte Frakturschrift oder in eine Handschrift einer Person hinein lesen muss – wegen der veralteten Schreibschrift kann das wirklich schwer sein!

Besonders interessant könnten hierbei die Einträge aus den Schulchroniken sein, welche in unserer heutigen Zeit eigentlich nicht mehr in diesem Sinne geführt werden. Bei diesen Artikeln kann man beispielhaft nachvollziehen und verfolgen, inwiefern der Krieg das schulische Leben beeinflusst hat.

Allgemein spricht diese Quellsammlung vor allem historisch Interessierte an, aber man kann sich auch einfach so einmal hinein klicken und sehen, was die Menschen vor hundert Jahren bewegt hat und mit dem vergleichen, worüber wir heute schreiben. Auch kann man verfolgen, wie sich die Menschen und deren Interessen im Laufe des Krieges gewandelt haben.

Bislang sind schon zwei Jahre nach dem Start des Projektes vergangen und es werden noch gut zwei Jahre vergehen, ehe dieses Projekt sein wohlverdientes Ende finden wird!


 

Besuche den Blog über diesen Link