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Mein rechter, rechter Platz ist voll…

Die Welt schwenkt nach rechts; und das sieht man nicht nur an der aktuellen Entwicklung in Amerika. Auch Europa orientiert sich immer mehr am rechten, am konservativen Flügel. In Großbritannien gewann der Brexit, der Austritt aus der EU, schon früher im Jahr. Nun geht die Misere um Österreichs Bundespräsidenten weiter, und auch hier wird eher rechts gewählt. Gibt es konkrete Gründe, weswegen die Welt sich so umorientiert?

In einem einzigen Essay lässt sich das ebenso wenig klären wie ohne fundiertes Fachwissen. Dennoch bekommt man durchaus eine Menge über die Medien mit und diese analysieren auch. Wenn man sich die öffentlich-rechtlichen Sender anschaut, so kann man ihnen folgende Wahlergebnisse entnehmen: In Großbritannien waren es eher die Älteren, welche sich gegen Europa ausgesprochen haben, in Amerika die Personen überwiegend mittleren Alters. Aber wenn man das Augenmerk auf Europa legt, auf Deutschland und Österreich, wer wählt denn da eigentlich die AfD?
Mit Schrecken stellt man dann fest, es sind die jungen Personen. Die jungen Erwachsenen unserer Generation, wenn wir so wollen. Die Beweggründe, die einst so klar waren, erscheinen nun etwas fraglicher. Waren es vorher die Ängste um das Ende des Wohlstandes, das Sehnen nach den alten Zeiten, in denen man noch stark war, sind es nun ähnliche, aber verlagerte Sorgen. Die junge Generation fürchtet um ihre Arbeitsplätze, fühlt sich abgehängt und aus ihrem Land gedrängt. Sie finden Sicherheit in der rechten Bewegung, fürchten sich vor dem Ungewissen, welches sie bei dem Auftreffen mit dem Unbekannten erwarten könnte.

Manch einer mag diese Generation als die Generation der jungen Spießer bezeichnen.

Sie wollen ein ungestörtes, ruhiges Leben verbringen, sich quasi komplett aus der Globalisierung herausziehen. Wenn ich mir das so anhöre, erscheint es mir surreal, und das halte ich für positiv, denn es zeigt, dass meine Umgebung zumindest nicht so verklemmt ist. Doch für manche ist dieser Gedanke und dieser Wunsch Realität, und das ist schockierend.

Die Welt scheint sich langsam in die Vergangenheit zurück bewegen zu wollen. Großbritanniens Austritt ist ein Schritt zu losen Ländern, die keine tiefe Freundschaft und Partnerschaft verbindet. Die Wahl von Trump als Präsident, dem Zeichen gegen alle möglichen geltenden Werte in Europa, und seine Versprechen zeugen davon, einen Schritt zurück in die Vergangenheit gehen zu wollen, in der der Mann das alleinige Recht hatte. Der rechte Flügel breitet sich im Angesicht der ungewissen Angst, dem Terrorismus und der schieren Hilflosigkeit immer weiter aus.

Wird die Welt davon untergehen? Man weiß es nicht. Nach und nach nehmen die Entscheidungen, die getroffen worden sind, Gestalt an. Die Welt formt sich nach diesen. Man weiß nicht, was noch alles passieren wird, denn es ist ungewiss.

Aber man muss auch nicht alles wissen. Über die Zukunft nachzudenken, ist vielleicht gar nicht das, was man unbedingt gerade jetzt tun muss. Man muss in der Gegenwart ein Zeichen setzen, denn es ist mit Sicherheit nicht alles verloren. Man kann Ängste überwinden, und man kann auch Furcht nicht nur verstecken oder aggressiv ausdrücken, sondern überwinden. Es mag nicht leicht fallen, aber es ist mit Sicherheit besser als ohnmächtig vor den Gefahren zu stehen und sie nicht anzuerkennen.
Es ist wirklich nicht alles nur eine Erfindung der Chinesen, ich verspreche es!

 

P.S.: Wer es noch nicht wusste, Trump behauptet, dass der Klimawandel nur eine Erfindung der Chinesen sei. Man nennt es ja auch sonst nur Wetter.