500 Jahre Da Vinci – was uns das Universalgenie über Kreativität lehrt
Am 2. Mai 2019 ist der 500- jährige Todestag des weltbekannten Universalgenies Leonardo Da Vinci – sicherlich habt ihr schon von ihm oder seinen Werken, beispielsweise der Mona Lisa gehört. Doch wie tickte Da Vinci eigentlich, woher hatte er seine enorme Kreativität und was kann man noch heute von ihm lernen?
Geboren im Jahr 1452 als Sohn eines Notars, war Da Vinci eine gute Bildung vergönnt. Er lernte also Lesen, Schreiben, Mathematik und (später) Latein. Mit 15 wurde er Lehrling eines Florentinischen Skulpteurs und konnte damit beginnen, seine kreative Ader auszuleben. Bis 1481 arbeitete er selbstständig in Florenz und produzierte viele seiner bekannten (technischen und mechanischen) Konzeptzeichnungen. Die nächsten Jahre lebte er in Mailand und schuf viele Gemälde und Plastiken. Nach Mailands Eroberung durch Frankreich verbrachte er einige Jahre als Berater von vielen mächtigen Italienern, unter anderem dem Rat von Venedig oder Cesare Borgia. Ausserdem malte er viele große Werke, unter anderem die Mona Lisa. Leonardo Da Vinci starb im Jahr 1619 in Schloss Clos Lucé, wo er auch an seinen letzten Werken arbeitete. Heute gilt er als einer der Einflussreichsten und berühmtesten Universalgelehrten (und Künstler) aller Zeiten.
Doch nun zum eigentlichen Thema: Was kann man von Leonardo Da Vinci über Kreativität lernen?
Der Autor Michael Gelb, der sein Geld mit Firmenberatung im Bereich Innovation verdient, ist in seinem Buch „How to Think Like Leonardo da Vinci: Seven Steps to Genius Every Day“ („Denke wie Leonardo Da Vinci: Sieben tägliche Schritte zum Genie“), dass es sieben Hauptaspekte der Kreativität- und Kreativitätsförderung gibt.
1. Neugierde
Junge Kinder sind von Natur aus Neugierig und stellen viele Fragen, doch in der Schule lernt man meist, das Antworten wichtiger sind. Genies wie Da Vinci bleiben ihr Leben lang neugierig und wissensdurstig, sind bereit Fragen zu stellen und sich aus dem Bekannten herauszuwagen, anstatt immer vorgetretenen Wegen zu folgen.
2. Unabhängiges Denken
„Vielfalt ist entscheidend für Kreativität und Innovation, deshalb ist es wichtig, andere Meinungen und Perspektiven zu suchen“
Je älter Menschen werden, desto engstirniger werden sie und desto mehr umgeben sie sich mit Personen, die ihre Meinung teilen, die nicht anstrengend sind. Deshalb ist es umso wichtiger, sich aktiv über andere Meinungen zu informieren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Da Vinci tat das selbe und umgab sich mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten, von Mathematikern und Stadträten bis zu Generälen und Kriegsherren.
3. Schärfe deine Sinne
Versuche, die Welt bewusster zu erleben. Genau hin zu gucken, genau zu zuhören, alle seine Sinne benutzen. In unserer zunehmend hektischen, digitalen Welt, ist es wichtig, die Momente zu genießen, im Jetzt zu leben und es bewusst wahrzunehmen. Das hilft nicht nur beim kreativ sein, sondern auch dabei, das Leben an sich mehr zu schätzen und zu genießen. Auf Italienisch (Da Vincis Muttersprache), gibt es sogar ein Wort für dieses Konzept: la dolce vita –das süße Leben, das man genießen muss.
4. Unsicherheit ist nicht zwingend Schlecht
Die Fähigkeit, dem Unbekannten entschlossen und selbstsicher zu begegnen ist eine wichtige Fähigkeit, denn Kreative und Innovative Ideen können nur durch die Akzeptanz des Unbekannten, des Neuen entstehen. Laut Gelb ist die Essenz der Kreativität sich selbst zu überraschen und an etwas zu denken, was einem völlig neu ist. Wenn man immer an alten Idealen und Ideen festhält, wird man sich nie nach vorne bewegen, genauso wie Da Vinci oft von Stadt zu Stadt reiste, Projekte begann, nur um sie halb fertig stehen zu lassen und niemals genau wusste, wo seine Reise ihn als nächstes hinführen würde.
5. Finde ein Gleichgewicht zwischen Logik und Fantasie
Früher war es akzeptiert, eher mit der rechten (kreativen, intuitiven und fantasievollen) oder mit der linken (logischen, analytischen, linearen) Gehirnhälfte zu denken. Heute sollte man jedoch beides können. Selbst wenn man der Meinung ist, nicht kreativ zu sein, denkt Gelb das man beispielsweise öfter einfach etwas Zeichnen sollte woran man gerade denkt. Selbst wenn man nicht gut zeichnet sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen und sich der Kreativen Sinne bedienen, die bei vielen schon lange unbenutzt und verstaubt sind
6. Finde ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist
Eine recht unbekannte Tatsache ist, dass Da Vinci ein leidenschaftlicher Athlet war und sogar als der stärkste Mann in Florenz bekannt war. Zudem war er ein vollendeter Reiter und Fechter. Laut Gelb vergesse man oft, das geistige Aktivität (fast- es gibt auch beispiele wie Stephen Hawking) immer einen Gesunden und Funktionstüchtigen Körper voraussetzt. Er denkt das Menschen die sich Fit halten, länger geistig tüchtig und aktiv bleiben.
7. Mache neue Verbindungen
Logische, Lineare Denker finden es oft schwierig, neue Zusammenhänge und Muster zu erkennen, aber genau das sei der Schlüssel zur Kreativität. Man soll sich von den Linearen und Formellen Reihen- und Abfolgen lösen und seinem Geist freien Lauf, ihn verschiedene Richtungen und Denkweisen erkunden lassen.