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Weihnachtsgeschenke besorgen- aber wie?

Er hat uns schon längst wieder eingeholt: Der Weihnachtstrubel, mit dem auch das Kaufen von Geschenken einhergeht. Wie seit vielen Jahren stehen dieses Jahr besonders elektronische Geräte, Bücher, Kleidung, Spielwaren und Gutscheine ganz weit oben auf den Wunschzetteln. Diese Dinge haben alle gemeinsam, dass sie zunehmend im Internet erworben werden.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war dies überhaupt nicht denkbar. Stattdessen suchte der Kunde diverse Läden auf, um an Ware zu gelangen, wie es natürlich heutzutage auch noch die Möglichkeit gibt. Doch dem Einzelhandel wird eine erschreckende Prognose zugesprochen: Jedes zweite Unternehmen soll in rund zehn bis fünfzehn Jahren schließen bzw. die Notwendigkeit spüren, das Sortiment nur online anzubieten.

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Tatsächlich gibt es natürlich gute Gründe für die Attraktivität des Online-Handel: Es besteht eine enorme Auswahl, die ein Laden gar nicht anbieten kann, es ist zeitsparend, nicht extra in die Innenstadt fahren zu müssen und von Laden zu Laden zu rennen sowie nervensparend, dort nicht, gerade in der Weihnachtszeit, gestresste Massen an Menschen vorzufinden, die gefühlt alle zur gleichen Zeit an der Kasse anstehen. Dieser gewöhnliche Zustand während der Monate November und Dezember wirkt sich auch auf die Gewinnzahlen eindeutig aus: Ein Viertel des Jahresumsatzes wird in dieser Zeit gemacht. Insgesamt liegt das Umsatzplus des Einzelhandels zwar noch eindeutig höher, nämlich bei knapp 500 Milliarden Euro pro Jahr, während das des Online-Handels nur etwas über 50 Milliarden Euro beträgt. Allerdings ist insbesondere die Veränderung zum vorigen Jahr sehr aussagekräftig. Diese nimmt beim Einzelhandel um 2% zu, beim Online-Handel dagegen um 12%.

Die zunehmende Bedeutung des Internets im Allgemeinen, ohne Bezug auf Handel, spielt natürlich auch für die Schule eine zunehmende Bedeutung: Immer öfter wird im Unterricht auf Material aus dem Internet zugegriffen, das beispielsweise an die Wand projiziert wird und den Lernstoff  visuell veranschaulicht. Im Zuge der Digitalisierung, die einen Schwerpunkt in der deutschen Bildungspolitik darstellen soll, wurde der OHP (zugegebenermaßen auch wirklich begründet) längst abgelöst. Aber nicht nur im Unterricht selbst, sondern auch zur Erledigung von Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf Arbeiten dient uns Schülern das Internet eben enorm viel.

Um überfüllte Städte zu umgehen, liegt es nahe, im Internet zu bestellen. Allerdings darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass der gewohnte Vorteil einer schnellen Lieferung innerhalb weniger Tage in der Phase des Weihnachtsgeschäftes auch nicht mehr unbedingt gilt. Und nicht nur deshalb ist es ein Besuch im Laden durchaus wert: Durch den Weihnachtsschmuck und die besondere Atmosphäre in dieser Zeit, gerade wenn sich in der Stadt eventuell ein Weihnachtsmarkt befindet, kann man gut in Weihnachtsstimmung kommen. Zudem kann man sich von ausgebildetem Personal beraten lassen, was online ebenfalls meist wegfällt. Genau das gilt es deshalb zu bewahren: Müssen zukünftig viele Läden schließen, werden Mitarbeiter entlassen und folglich wird die Arbeitslosigkeit zunehmen. Für den Konsumenten bedeutet das auch mangelnde professionelle Beratung. Außerdem fällt Euch bestimmt auch oft auf, dass plötzlich Werbung für einen Gegenstand angezeigt wird, nachdem ihr zuvor auf einer anderen Internetseite danach gesucht habt. Kauft man stationär ein, fällt natürlich diese Aufnahme von persönlichen Daten weg. Trotz dieser Vorteile überwiegt für viele Menschen der Vorteil der Leichtigkeit von Onlinebestellungen. Eine besondere Verführung stellt auch die Aktion des Black Fridays dar, den viele gegen Ende des Jahres zum Abstauben von Schnäppchen nutzen.

Leider hat das zunehmende Kaufverhalten online also negative Auswirkungen auf den Einzelhandel. Stadtbilder von verschiedenen Innenstädten werden immer ähnlicher, weil kleine Läden und Familienunternehmen nicht mehr genügend Gewinn machen, um das Geschäft über Wasser zu halten. Stattdessen setzen sich große Ketten durch, die von Zeit zu Zeit in jeder Stadt zu finden sind. Dabei dürfen nicht die vielen Vorteile des Einzelhandels außer Acht gelassen werden, die durchaus gute Gründe geben, die Geschenke für Weihnachten 2019 mit einem Einkaufsbummel statt einem unpersönlichen Klick zu verbinden.