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Beinahe hätte ich am anderen Ende der Welt im Lockdown festgehangen

 

 

Viele Schüler überlegen eine Zeit nach dem Abschluss im Ausland zu verbringen. In Amerika, Kanada, Australien oder Neuseeland? Aber wie ist das so? Lohnt sich die Zeit und sammelt man wirklich so viele neue Erfahrungen?
Diese Fragen stellen sich viele Schüler, aus diesem Grund habe ich meine Schwester Alena interviewt, die in Neuseeland gewesen ist und sie genau danach befragt. Wie war das in einem so weit entfernten, fremden Land?

SMS: Wohin ging deine Reise und wann?

A: Ich bin Ende August 2019, also kurz nach meinem Abi, nach Wellington in Neuseeland geflogen.

SMS: Wie lange warst du weg?

A: Ich hatte eigentlich vor ca. 8 Monate zu bleiben, aber durch Corona bin ich nach 7 Monaten, im März, zurückgeflogen.

SMS: Warum denn ausgerechnet Neuseeland?

A: Ich wollte in ein englischsprachiges Land, außerhalb Europas, um andere Kulturen kennenzulernen. Ich konnte mich zwischen Australien und Neuseeland nicht entscheiden, aber habe mich nach Empfehlungen für Neuseeland entschieden. Das ganze Land ist viel kleiner und hat schönere Landschaften.


SMS: Wie war der Flug und wie lang war er?

A: Die Flugzeiten an sich waren ungefähr 24 Stunden. Ich war aber eineinhalb Tage unterwegs, durchs Umsteigen und so weiter.
Wir sind erst 12 Stunden bis nach Singapur geflogen und dann mit einer Zwischenlandung in Australien, noch mal 12 Stunden bis Wellington.

SMS: Was hast du da gemacht?

A: Ich war ein Teilzeit AuPair. Ich war 3h am Tag in der Sprachschule und den Rest der Zeit habe ich größtenteils in der Familie verbracht, oder war mit Freunden unterwegs. Die letzten Monate meiner Zeit dort, habe ich mit Rumreisen verbracht.

SMS: Hast du das über eine Organisation gemacht?

A: Ja diese Organisation organisiert schon seit langem Auslandsaufenthalte. Sie arbeiten dort als gemeinnützige Organisation und verdienen nicht viel damit.

SMS: Warst du mit der Organisation zufrieden?

A: Nicht immer. Es gab Kommunikationsschwierigkeiten zwischen der Organisation hier in Deutschland und der dazugehörigen in Neuseeland. Außerdem habe ich bei Bekannten mitbekommen, dass bei Problemen in der Familie nicht geholfen wurde.

SMS: Du warst in der Zeit ja eigentlich auf dich alleine gestellt, wie war das so? Hattest du Angst vorher?

A: Es war einfach eine einzigartige Erfahrung, obwohl es eine Umgewöhnung war. Durch die Familie und Freunde durch die Sprachschule war man nie ganz alleine. Trotzdem habe ich mir natürlich vorher viele Gedanken gemacht, aber es ist alles gut gegangen.

SMS: Wo hast du gelebt?

A: Ich habe in einer Gastfamilie gewohnt, in Wellington. Sowohl die Eltern, als auch die Kinder (6 und 8 Jahre alt), waren sehr nette Menschen, die mich sehr gut aufgenommen haben. Außerdem hatten sie Haustiere und zwar einen Hund und eine Katze.

SMS: Wie viel hast du auf die Kinder aufgepasst und musstest du dich um die Tiere kümmern?

A: Ich habe vier Stunden am Tag, unter der Woche, auf die Kinder aufgepasst und dafür Taschengeld bekommen. Nein, um die Tiere haben sich die Eltern gesorgt.

SMS: War es am Anfang eine Umgewöhnung in einem fremden Land, bei fremden Leuten?

A: Ja auf jeden Fall. Jede Familie hat verschiedene Angewohnheiten, ob es Hobbys oder Zeiten zum Essen sind. An die muss man sich erst einmal gewöhnen, aber sie haben mich gut aufgenommen und das war kein Problem.

 

SMS: Hast du noch Kontakt zu der Familie?

A: Es ist sehr schwer, vor allem durch die Zeitverschiebung, Kontakt zu halten, aber wir schreiben ab und zu und wollen auch mal telefonieren.

SMS: Wie waren die Reisen?

A: Bei den Reisen haben wir sehr, sehr schöne Dinge gesehen. Ein Freund aus Deutschland ist gekommen und wir sind zusammen durch das ganze Land gereist und waren jeden Tag an einem anderen Ort. Wir haben echt tolle Erfahrungen gesammelt, wie sonst noch nie irgendwo. Die ganzen Landschaften waren einfach einzigartig.

SMS: Wo habt ihr geschlafen?

A: In verschiedenen Hostels in den Orten, in denen wir waren. Wir hatten nur sehr wenige Sachen dabei, das war sehr ungewohnt.

SMS: Welche waren die schönsten Orte?

A: Ich persönlich fand in Wellington die ganze Stadt sehr toll. Da waren wir fast jeden Abend. Jedoch war Queenstown auch echt schön. Und beim Reisen waren die Huka Falls mit am schönsten. Das sind Wasserfälle, mit sehr, sehr türkisblauem Wasser.

 

 

SMS: Gibt es Spezialitäten aus dem Land, die du magst oder empfehlen kannst?

A: Also am leckersten fand ich „hokey pokey ice“. Das ist mit Karamell- und Honigstückchen.

SMS: Hast du viele neue Leute kenne gelernt?

A: Ja in der Sprachschule, einige der besten Menschen.

SMS: Hast du noch Kontakt zu ihnen?

A: Ja wir versuchen uns regelmäßig zu sehen, obwohl wir alle in Deutschland oder sogar in der Schweiz verteilt wohnen.

SMS: Hattest du Heimweh bzw. hast du dein gewohntes Umfeld vermisst?

A: Eigentlich war das kein großes Problem, nur an besonderen Anlässen. Ich war zum Beispiel über Weihnachten in Sydney mit einer Freundin, das war sehr ungewohnt. Normalerweise verbringe ich Weihnachten immer nur zu Hause mit der Familie. Außerdem hatten wir ja ständig Kontakt über das Handy.

SMS: Hast du dein Englisch dort verbessert?

A: Ja auf jeden Fall, sowohl in der Sprachschule als auch in der Familie. In der Sprachschule haben wir auch Redewendungen und typische Wörter gelernt, die ich sonst nie verstanden hätte.

SMS: Wie war der Rückflug während Corona?

A: Zu der Zeit waren wir auf der Reise durch Neuseeland und die wurde dann abgebrochen. Auch die Hostels wurden nach und nach geschlossen und alle sollten besser woanders hin, was halt schwer war. Alle, die nicht aus Neuseeland waren, wollten schnell zurück nach Hause und zu den nächsten Flughäfen, aber es gab  nur eine begrenzte Anzahl Flüge. Neuseeland war zu der Zeit schon im kompletten Lockdown und ohne Flug hätten wir sonst festgehangen.

Dazu kommt, dass keiner mehr nach Deutschland reisen durfte, deswegen mussten wir nach Holland fliegen. Außerdem wurden uns immer weiter Flüge strichen, weil andere Länder wie Australien, wo wir landen mussten, auch die Grenzen geschlossen haben.

Die ganze Situation an den Flughäfen war angsteinflößend, weil es keine Maskenpflicht gab und wir deshalb keine hatten, während Asiaten in Ganzkörperschutzanzügen da standen.

Es war generell sehr komisch, weil wir in Neuseeland erst ein paar Wochen nach Deutschland von der Panik vor Corona mitbekommen haben, da wir uns vor den ersten Fällen eigentlich sicher gefühlt haben.

SMS: Wurden in Neuseeland auch Maßnahmen vollzogen?

A: Ja, alles um uns herum wurde geschlossen. Sowohl die Schulen von den Kindern, als auch die Hostels, in denen wir gewohnt haben.

SMS: Würdest du es weiter empfehlen?

A: Zu 100%. Wir haben alle so viele schöne Erfahrungen gesammelt, das sollte jeder machen.

SMS: Bzw. noch mal machen?

A: Ja! Ich würde sofort wieder in den Flieger steigen und losfliegen.

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