Immer mehr Menschen möchten sich ein Haustier anschaffen, aber haben keine Lust auf einen gewöhnlichen Hund oder eine Katze. Theoretisch kann man sehr viele Tierarten halten. Vom Bartagam bis zum Pfeilgiftfrosch gibt es alle möglichen Tiere, die man mit mehr oder weniger Aufwand halten kann.
Doch welche Vor- und Nachteile haben exotische im Gegensatz zu normalen Haustieren? Was passiert, wenn ein solches Tier ausbüchst? Und gibt es Vorschriften für gefährliche oder giftige Haustiere?
Um zu wissen, ob man ein bestimmtes exotisches Tier zu Hause halten kann, sollte man sich zuerst informieren, ob das Tier unter Artenschutz steht und welche Richtlinien gelten. Denn diese sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Das vom nordrhein-westfälischen Landtag im Juni 2020 beschlossene Gifttiergesetz (GiftTierG NRW) ist am 01. Januar 2021 in Kraft getreten. Die Haltung und Neuanschaffung giftiger Tiere ist seitdem verboten. Die zugelassenen Haustiere sind jedoch in der Regel harmlos - oder wie im Falle des Pfeilgiftfrosches – gar nicht giftig wie zuerst vermutet.
Exoten haben gegenüber anderen Haustieren so manche Vorteile: Viele exotische Haustiere sind faszinierend anzusehen. Die meisten von ihnen werden im Terrarium oder Aquarium gehalten. Dadurch verbrauchen sie wenig Platz und sind in mancher Hinsicht einfacher zu halten. Sie zerstören z.B. keine Möbel und Sie machen wenig Lärm. Man muss auch nicht mit ihnen Gassi gehen. Generell brauchen viele Exoten weniger Aufmerksamkeit, als gewöhnliche Haustiere. Hinzu kommt, dass exotische Tiere meistens kein Fell haben und deshalb wunderbar für Allergiker geeignet sind.
Der Nachteile sollte man sich jedoch auch vor einem Kauf bewusst sein: Wildtiere sind nicht zum kuscheln geeignet. Es kommt vor, dass exotische Tiere nachtaktiv sind und viele Jahre alt werden. Außerdem fressen manche von ihnen lebende Insekten.
In manchen Fällen kann es leider vorkommen, dass gefährliche Tiere weglaufen oder ausgesetzt werden. Dies geschieht vor allem durch Haltungsfehler, oder weil die Besitzer der Tiere überfordert sind. Neben Platzmangel stimmen oftmals auch Temperatur, Lichtverhältnisse, Bodengrund und Luftfeuchtigkeit nicht. Der Grund dafür sind die fehlenden Informationen über artgerechte Haltung von Wildtieren. Viele exotische Junge werden zu schnell zum Weiterverkauf angeboten, zunehmend an Tierheime und spezialisierte Auffangstationen gegeben oder sogar ausgesetzt.
Das Tierheim in Troisdorf bringt zurzeit einen Bartagam unter. Generell gibt es dort jedoch keine Kapazitäten für z.B. Giftschlangen oder ähnliche Tiere. Dass exotische Tiere dort landen ist jedoch sehr selten und geschieht aus denselben Gründen wie bei normalen Haustieren. Sie werden ausgesetzt, abgegeben, laufen weg oder kommen von Behörden. Besonders exotische bzw. gefährliche Tiere werden bei spezialisierten Stellen abgegeben.