Seit dem Jahre 2018 gibt es die Veranstaltungen der „Elternakademie“ am Heinrich-Böll-Gymnasium. Wie der Name schon verrät sind hierbei hauptsächlich die Eltern der Schüler am HBG angesprochen, doch interessierte Schüler können natürlich ebenfalls vorbeischauen.
Die Elternakademie bietet eine Art Fortbildung in bestimmten Aspekten des Elternseins. Dieses Mal, am 6. Februar 2020, handelte es sich in dem Treffen um die Bedeutung von Zeit im Familienleben. Pädagogikprofessor Liebermann erläuterte sie in einem dreißigminütigen Vortrag.
Die Veranstaltung begann um 19:30 Uhr im Raum vor der Aula. Die etwa 50 Gäste, unter ihnen der Direktor Herr Last und sein Stellvertreter Herr Heidelberg, Herr Beckedorff, Herr Pelzer, Herr Patzelt und der ehemalige Schülersprecher Liron sowie die jetzige Schülersprecherin Nektaria, nahmen bereits ein paar Minuten vor Beginn Platz.
Nach einer halben Stunde, in der Professor Liebermann erklärte, wie wichtig Spontaneität, Gelassenheit und die Erkenntnis, dass in keiner Familie Pläne perfekt durchgeführt werden können und, dass das Streben nach einer optimierten Lebensweise im Endeffekt zu nichts führt als unnötigem Stress für alle Beteiligten, wurde um 20 Uhr eine kleine Pause eingelegt.
Das Büffet, welches die Schülervertretung vorbereitet hatte, wurde gut besucht und die Gäste von den Helferinnen Paula, Lea, Meriam, Lilly, Hülya und Nektaria fleißig bedient; die Eltern und Lehrer tauschten sich beim Essen angeregt aus und auch der Professor stieg in einige Gespräche selbst mit ein.
Um Punkt 20:30 Uhr ging es mit einer Fragerunde und Diskussion weiter: Ein Vater wollte wissen, wie er die Kinder von sich aus zum Wandern bewegen könne („Simpel: Wenn man sie erst einmal aus dem Haus kriegt und sie ihre anfängliche Lustlosigkeit überwunden haben, entsteht die Motivation durch die Natur um sie herum“) und was zu tun ist, wenn diese sich konsequent weigern („ Man muss es akzeptieren, genau, wie wenn die Lust auf der Wanderung verfliegt“); einer anderen Mutter, die nicht wusste, wie sie leichter Zeit mit ihren Kindern verbringen kann und sich von ihnen vernachlässigt fühlte, antwortete Professor Liebermann, dass der elterliche Einfluss auf das Kind bereits im Kindergarten zu schwinden beginne und dass man als Elternteil das Kind loslassen müsse, denn es komme von alleine wieder zurück; allerdings bestehe immer das Recht auf ein wenig eigene Zeit mit dem Kind.
Zum Schluss sprach der Professor das Thema Konflikte im Familienleben an. Laut ihm gilt: Je mehr Zeit man mit der Familie verbringt, desto wahrscheinlicher entstehen Konflikte. Hierzu sagte Herr Beckedorff noch ein paar abschließende Worte: Man müsse ab und an aufs „Treppchen“ gehen; gemeint ist damit, dass sich das Elternteil in einer Konfliktsituation aus dem Konflikt zurückziehen muss, um die Situation objektiv zu betrachten und den Streit zu schlichten.
Damit endete die Elternakademie um circa 21 Uhr und jeder Gast schien etwas Neues gelernt zu haben.