Die Rede ist von Friederike Pfalz, meiner Schwester und eine der talentiertesten Eishockeyspielerinnen in ihrer Altersklasse.
Friederike, unter ihren Freunden bekannt als Frieda, ist 14 Jahre alt und spielt seit dem sie 5 Jahre alt ist Eishockey beim EHC Troisdorf Dynamite.
Schon früh wurde ihre Interesse fürs Eishockey durch ihren Bruder Kilian und durch mich geweckt, denn wie es bei den meisten von uns ist sind die großen Geschwister in so einem Alter die größten Vorbilder :)
Mit grade einmal 4 Jahren stand sie dann das erste mal in der Laufschule auf dem Eis und sehr schnell wurde den Trainern bewusst, dass in Frieda ein großes Talent steckt.
Nach rund 4 Monaten stand Frieda dann in voller Ausrüstung bei der U7 mit auf dem Eis und spätestens nach dem ersten Training war allen klar, dass Frieda nicht mehr vom Eis runter zubekommen ist.
Seit dem Zeitpunkt ist Frieda ein fester Bestandteil des Vereins. Sie gewann in ihren jungen Jahren bereits mehrere Meisterschaften, in den Altersklassen U10 und U12 wurde sie jeweils, zusammen mit ihrer Mannschaft NRW Meister. Außerdem nahm sie 4 Jahre in folge an einem internationalen Turnier in den Niederlanden und in Belgien teil und auch dort wurde insgesamt 3 mal das Turnier als Sieger abgeschlossen.
Des weiteren wurde sie mehrmals als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet und auch andere Mannschaften wurden auf sie aufmerksam.
Im Frühjahr 2022 wurde sie dann erstmalig zum Lehrgang der deutschen U16 Nationalmannschaft eingeladen, die Einladung ist die höchste Auszeichnung in diesem Alter. Es werden die 18 besten Spielerinnen aus Deutschland eingeladen um dort ihr Können unter Beweis zu stellen.
Das nächste Highlight folgte prompt, mit der Einladung zur Europameisterschaft im Mai 2022. Dort trat Frieda, mit mir zusammen, in drei Gruppenspielen gegen den Gastgeber Ungarn, gegen die Nachbarn aus Österreich und gegen den Favoriten aus Finnland und im Platzierungsspiel gegen Norwegen an.
Für uns beide war es ein riesiges Erlebnis zusammen für Deutschland spielen zu dürfen.
Sie bestritt seit dem weitere Lehrgänge und wurde für die harte Arbeit, mit der Einladung zum größten Turnier Europas belohnt.
Die Rede ist vom EYOF „European Youth Olympic Festival“ eine Initiative des früheren IOC-Präsidenten Jacques Rogge.
Ziel dieses Events ist es, den besten europäischen Jugendlichen eine Chance zu geben einmal das Gefühl von olympischen Spielen näher zu kommen und zu zeigen wofür es sich lohnt über Jahre hinweg so hart zu arbeiten. Zugleich soll die Veranstaltung die Einheit der Europäischen Nationen symbolisieren.
Das Event fand erstmalig 1991 in Brüssel statt und zuletzt diese Jahr vom 21. bis zum 28. Januar in Italien und Österreich.
Auch hier war meine Schwester ein Teil der deutschen Nationalmannschaft. Das Team traf auf Italien, Schweden, Tschechien und die Schweiz. Obwohl das Turnier für Deutschland auf dem letzten Platz endete schoss Frieda, im Spiel gegen Schweden, ihr erstes Länderspieltor. Die Freude war natürlich riesig.
Deutschland schloss das Turnier mit insgesamt 17 Medaillen ab (4 mal Gold, 5 mal Silber und 8 mal Bronze). Deutschland war in den Sportarten Biathlon, Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Nordische Kombinationen, Short Track, Ski Alpin, Ski Freestyle, Ski Langlauf, Skispringen, Cross Country und Snowboard mit insgesamt 102 Athleten vertreten.
Nach ihrer Rückkehr war Frieda immer noch überwältigt, von diesen ganzen Eindrücken und berichtet mir von ihren Erfahrungen. „ Es war eins der schönsten oder sogar das schönste Erlebnis in meiner bisherigen Eishockey Karriere. Als ich mein erstes Länderspieltor geschossen hab war das ein Gefühl, dass man nicht beschreiben kann. Ich war unfassbar glücklich, aber nicht nur über das… Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft war riesig, wir motivierten uns gegenseitig bei jedem Spiel, auch wenn es vielleicht nicht immer so gut lief. Die anderen Mannschaften waren super nett und die Stimmung war von Beginn an super. Mit Tschechien machten wir Schnellballschlachten und Nummern wurden natürlich auch ausgetauscht :)
Zur so genannten Aktivierung vor den Spielen gingen wir spazieren. Die Aussicht war wunderschön, direkt beim Hotel war ein riesiger See und drumherum lag echt viel Schnee. Die Zeit dort ist einfach unvergesslich!“