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HBG Live

Was bei uns so abgeht

Mit dem SoWi-LK bei „hart aber fair“

hart aber fair

 

Nach einigen Wochen Wartezeit war es am Montag, dem 27.03.2023 endlich soweit. Der Leistungskurs Sozialwissenschaften unter der Leitung von Herrn Richter hatte die Möglichkeit, in Köln einer Live-Sendung des ARD-Diskussionsformats „hart aber fair“ beizuwohnen. Im Vorfeld war unklar, welches Thema bei unserem Besuch besprochen wird, da man erst kurzfristig eine Zu- oder Absage erhält. Die Sendung wird entweder in Köln oder aber in Berlin produziert. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass am Tag unserer Einladung die Thematik des großen Streiktags am selbigen Tag diskutiert wurde. Die 5 Gäste (ARD-Wirtschaftsexpertin Anja Kohl, Linken-Vorsitzende Janine Wissler, CDU-Politikerin Gitta Connemann, Unternehmerin Marie-Christine Ostermann und Straßenbahnfahrerin Julia Riemer) waren sich uneinig darüber, ob dieser gerechtfertigt war oder doch eine Gefahr für die Wirtschaft darstellte.

Trotz der Herausforderung hinsichtlich der Mobilität, vor die uns genau dieser Streiktag alle stellte, schafften es fast alle Schüler*innen unseres Kurses zum WDR-Studio. Nachdem wir all unsere Sachen inklusive Handy an der Garderobe abgegeben hatten, wurden wir im Studio nach den Wünschen der Mitarbeitenden platziert. Um das Publikum altersmäßig durchzumischen, konnte man sich seine Sitzplätze nämlich nicht selber aussuchen. Nach einiger Wartezeit betrat dann ein WDR-Mitarbeiter das Studio, der dafür zuständig war, das Publikum „aufzuwärmen“. Er stellte den Zuschauer*innen ein paar alltägliche Fragen und kam später auch auf uns zu sprechen, so fragte er uns unter anderem, von welcher Schule wir kämen und in welcher Klassenstufe wir seien. Kurz darauf erschien dann auch Louis Klamroth, der Moderator der Sendung. Erst kurz vor unserem Besuch löste er den alteingesessenen Frank Plasberg von dieser Funktion ab. Herr Klamroth fiel uns allen sofort durch seine freundlich lockere Art auf. Er trug wesentlich dazu bei, dass die gesamte Sendung auf für uns jüngere Zuschauer*innen nahbarer wurde, bspw. erstellte er vor der Ausstrahlung eine Instagram-Story.

Nachdem der Moderator sich ebenfalls vorbereitet hatte, ging es endlich los. Auf einem großen Bildschirm an der Wand, auf dem normalerweise während der Sendung passende Bilder gezeigt werden, wurde der Schluss der Tagesschau ausgestrahlt, nach der „hart aber fair“ starten sollte. Alles lief nach Plan, und als auch der ein oder andere Werbespot auslief, moderierte Louis Klamroth die Sendung und das Thema an. Interessant war auch, dass er hierfür einen sogenannten Teleprompter verwendete, auf den er während dem Rest der Sendung verzichtete. Als Teleprompter bezeichnet man einen Bildschirm, auf dem ein abzulesender Text herunterläuft, den der Fernsehmoderator vorliest. Dieser Bildschirm ist jedoch so auf der Kamera platziert, dass bei den Zuschauer*innen das Gefühl von Augenkontakt und direktem Ansprechen erweckt wird. Er leitete in das Thema ein und stellte alle Gäste mit Namen und Hintergrund vor. Währenddessen hatte das Publikum die Aufgabe, im Hintergrund zu klatschen, um die Atmosphäre für die Fernsehzuschauer*innen ansprechender zu gestalten. Dies war jedoch der einzige Moment in der Sendung, an dem dies vorgeschrieben war. Ansonsten war es erwünscht, bei Aussagen der Gäste, die einem gefielen, zu applaudieren.

Hinsichtlich der inhaltlichen Aspekte war es sicherlich eine interessante Sendung. Die Gäste waren sich vor allem uneinig, ob ein so breitflächiges Streiken wie an diesem Tag (sämtlicher öffentlicher Nahverkehr wurde bestreikt) angemessen und rechtmäßig ist, oder sogar eine Gefahr für die Wirtschaft darstellt. Inhaltlich möchte ich in diesem Artikel nicht viel vorwegnehmen, denn wer sich die Sendung anschauen möchte und sich für das Thema interessiert, kann dies in der ARD-Mediathek kostenlos tun (siehe Link unten). Allerdings wurde uns schon während des Zuschauens deutlich, dass die Diskussion häufig mehr von Trotz als von tatsächlicher Argumentation bestimmt war, da die Gäste kaum bereit waren, sich an allgemeine Gesprächsregeln zu halten oder gar Kompromisse einzugehen. Letzten Endes überzeugte uns alle aber vor allem Frau Wissler und die Tramfahrerin, die aus ihren alltäglichen Erlebnissen berichtete und uns klarmachte, wieso die hohen Lohnforderungen tatsächlich gerechtfertigt sind und soziale Aspekte den wirtschaftlichen Gesichtspunkten überwiegen müssen.

 

Über diesen Link kann man sich die Folge von "hart aber fair" ansehen.