„Die Politiker da oben, die entscheiden alles alleine.“ Das hört man des öfteren.
Aber stimmt das auch? Welche Möglichkeiten der Partizipation, also Teilhabe, gibt es? Was kannst du als Schüler*in in Troisdorf bewegen?
Natürlich kann man als einzelne*r nicht die Stadt neu erfinden, aber trotzdem gibt es auch im jungen Alter schon Möglichkeiten, die eigenen Meinung zu äußern und damit vielleicht Entscheidungsprozesse für sich positiv zu beeinflussen.
Hier ein paar Vorschläge:
-Leserbrief oder Bürgerinitiative
Wenn du dich für ein bestimmtes Thema einsetzen möchtest, kannst du auch einen Leserbrief beispielsweise an die Stadt Troisdorf schreiben. Dieser bezieht sich meist auf einen Artikel zum Beispiel aus einer Zeitung, den du zu dem Thema gelesen hast. In diesem Leserbrief kannst du deine Meinung zu dem Thema, das dich beschäftigt, zum Ausdruck bringen. Du kannst dem Artikel, auf den du dich beziehst, zustimmen und Aspekte hinzufügen oder auch widersprechen. Ziel des Leserbriefes könnte sein, dass er veröffentlicht wird und sich dadurch mehr Menschen deiner Meinung anschließen. Dadurch könnte dieser Standpunkt bekannter werden. Andernfalls könnten Entscheidungsträger*innen, zum Beispiel der Stadt Troisdorf, den Leserbrief lesen. Soll beispielsweise deiner Meinung nach ein Spielplatz gebaut werden, oder eine Grünfläche erhalten bleiben, kannst du dich in einem Leserbrief dafür aussprechen. Lesen dies dann Entscheidungsträger*innen könnte dein Brief dazu beitragen, dass er/sie sich zu deiner Zufriedenheit entscheidet.
Wie genau du einen Leserbrief schreibst, behandelst du auch in der Mittelstufe im Deutschunterricht. Da erfährst du sicherlich noch genauere Informationen falls du dich dafür interessierst, mal selber einen Leserbrief zu schreiben.
Ähnlich ist eine Bürgerinitiative. In diesem Fall schreibst du nicht unbedingt einen adressierten Brief, versuchst aber auch durch eine Veröffentlichung, Mitstreiter*innen zu gewinnen. Diese unterschreiben bestenfalls für dein Anliegen. Für eine europäische Bürgerinitiative braucht man zum Beispiel mindestens 1 Millionen Unterschriften aus 7 verschiedenen EU-Staaten. Etwas kleiner gedacht, kann man aber grundsätzlich sagen, dass du bessere Erfolgschancen hast, je mehr Unterschriften du zu deinem Anliegen gesammelt hast.
-Parteibeitritt
Ab einem bestimmten Alter (meistens 16 Jahren, manchmal auch 14 Jahren) kannst du in die Partei, die dir am meisten zusagt, eintreten. Über die genaue Altersvorschrift der gewünschten Partei müsstest du dich zuvor natürlich informieren. Viele Parteien haben extra für junge Mitglieder Jugendvereinigungen, in denen du deine Meinung äußern und diskutieren kannst, dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst und, wenn du viele von einem Anliegen überzeugst, auch Veränderungsprozesse anstoßen kannst.
-Kinder- und Jugendsprechstunde
Ist das zu unpersönlich?
Um direkt mit einem Entscheidungsträger zu sprechen, kann man sich auch zu einer Bürgermeistersprechstunde mit dem Troisdorfer Bürgermeister Alexander Biber anmelden. Diese finden in der Regel am 1. und 3. Mittwoch im Monat statt.
Im Stadtteilhaus Spich bietet Anna Friesen, sie ist eine städtische Ansprechperson für Kinder- und Jugendbeteiligung, zudem jeden Montag von 15:30 Uhr bis 17 Uhr eine Sprechstunde explizit für jüngere Bürger*innen an. In dieser kannst du deine Anliegen einbringen oder bei Anliegen anderer mitreden. Es ist dadurch eine sehr persönliche Möglichkeit, etwas direkt in Troisdorf zu bewegen. Abgesehen davon kannst du natürlich im Vergleich zu einem Leserbrief darauf verzichten, einen Text zu schreiben, wenn du darauf wenig Lust hast. An dem Treffen darf jede*r junge Bürger*in einfach teilnehmen und dieses durch Beiträge bereichern oder vorbeikommen, um sich zu informieren.
-Demonstrationen
Ein Weg, die eigenen Meinung zu äußern, sind Demonstrationen. An Demonstrationen zum Beispiel von FridaysForFuture nehmen schon seit Jahren vor allem viele Schüler*innen teil, um auf den Klimawandel und die drohende weitreichende Klimakrise aufmerksam zu machen. Jeden Freitag gibt es deswegen Demonstrationen in vielen deutschen Städten, aber auch in vielen anderen Ländern. Regelmäßig gibt es auch globale Klimastreike. Diese sind besonders groß und bekannt. Der letzte globale Klimastreik war am 03. März 2023, einen Termin für den Nächsten gibt es aber bisher noch nicht.
Grundsätzlich sind Demos eine Möglichkeit, etwas aktiv zu tun und sich in einer Gruppe zusammenzutun, um sich gemeinsam für ein Anliegen einzusetzen. Man erregt Aufmerksamkeit für ein Thema in der Öffentlichkeit (zum Beispiel in Innenstädten, wo viele Menschen daran vorbeilaufen und im besten Fall von der Sache, für die man sich einsetzt, begeistert werden) und kann damit auch Personen erreichen, die wichtige Entscheidungen treffen können.
Dies ist natürlich nicht alles, was du tun kannst, um mitzureden. Aber vielleicht hilft dir diese Auswahl dabei, wenn du daran Interesse hast:).