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Kannst du Leben retten?

Erste Hilfe von Moira

Erste Hilfe kann Leben retten. Trotzdem liegt bei den meisten Erwachsenen ihr Erste-Hilfe-Kurs mind. 10 Jahre zurück und im Schnitt wissen nur 55 % der Befragten bei einer Umfrage des ADACs, wie man Erste Hilfe korrekt anwendet. Dabei sind die meisten der Befragten an aufgefrischten Kenntnissen interessiert.

Könntest du Erste Hilfe korrekt anwenden?
Teste dein Wissen indem du diesem Link zum ADAC-Quiz folgst.

Im Ernstfall gilt: Etwas tun, egal was, nur nicht nutzlos daneben stehen. Denn nur wer in Notsituationen nicht hilft, kann dafür haftbar gemacht werden – wer Fehler bei der Erste Hilfe macht, kann dagegen nicht dafür verklagt werden.

Generell gilt in einem Notfall: Zuallererst Hilfe rufen – 112. Damit du in so einer Notsituation weißt, was außerdem zu tun ist, im Folgenden mal die Grundlagen von Erste Hilfe:

Die Seitenlage

Die stabile Seitenlage wird angewandt, wenn eine Person bewusstlos ist, aber normal atmet. Der Sinn der Seitenlage ist es, den Mund zum tiefsten Punkt des Körpers zu machen, um die Atemwege freizuhalten. Durch diese Position kann nämlich Blut oder Erbrochenes einfach ablaufen, ohne dass der Betroffene erstickt.

Um die bewusstlose Person in die stabile Seitenlage zu bringen, sollte man zuerst einen Arm des Betroffenen mit der Handfläche nach oben angewinkelt auf den Boden legen, sowie die Beine strecken.

Seitenlage von Moira2

Schaubild 1: Stabile Seitenlage

Als Nächstes den anderen Arm der Person zur gegenüberliegenden Wange bringen und dort mit dem Handrücken an der Wange festhalten, dann das Bein, gegenüber von der Wange, anwinkeln. Im nächsten Schritt den Betroffenen auf die Seite legen, sodass das obere Bein das angewinkelte ist. Zum Schluss den Hals des Betroffenen überstrecken, damit die Atemwege frei werden und den Mund leicht öffnen. Die Hand an der Wange sollte so liegen, dass der Hals überstreckt bleibt. Liegt die Betroffenen Person in der Seitenlage, sollte trotzdem noch Atmung, Herzschlag und Bewusstsein kontrolliert werden.

 Die Wiederbelebung

Die Wiederbelebung wird dann verwendet, wenn ein Herz-Kreislauf-Stillstand vorliegt. Mit der Herzdruckmassage übernimmst du die Funktion des Herzens und pumpst an Stelle dessen das Blut durch den Körper.

Bevor eine Herzdruckmassage angewandt wird, solltest du daher wirklich sicherstellen, dass keine Atmung noch Herzschlag vorhanden sind. Eine Herzdruckmassage anwenden, wenn noch Herzschlag da ist, kann nämlich fatal sein.

Ist nun festgestellt wurden, dass tatsächlich ein Herzstillstand vorliegt, sollte man die Ballen der Hand in die Mitte des Brustkorbs der betroffenen Person legen. Den Ballen der anderen Hand auf die erste legen und die Arme durchdrücken. So den Brustkorb senkrecht von oben 5-6 cm herunterdrücken in einer Frequenz von 100 bis 120 Schlägen pro Minute. Die Druck- und Entlastungsdauer sollte dabei in etwa gleich sein. Eine Mund-zu-Mund-Beatmung muss nicht zwingend durchgeführt werden, wird sie jedoch durchgeführt, sollte dies in einem Rhythmus von 30 „Herzschlägen“ und 2 Beatmungen geschehen.

Die Wiederbelebungsmaßnahmen sollten so lange durchgeführt werden, bis professionelle Hilfe kommt.

Ein kleiner Tipp, um die Frequenz richtig hinzukriegen: Das Lied „Highway to Hell“ hat ironischerweise genau den richtigen Rhythmus dafür.

Der Heimlich Griff

Verschluckt sich jemand so, dass eine Atemnot entsteht, so kann man diesen Menschen mit dem sogenannten Heimlich-Griff retten. Benannt ist der Griff nach dem US-amerikanischen Arzt Henry Heimlich. Blockiert ein Fremdkörper die Luftröhre, so solltest du sofort das Heimlich-Manöver anwenden (nachdem du natürlich den Notruf gerufen hast). Dafür beugt sich die betroffene Person leicht nach vorne, während du dich hinter sie stellst. Dann musst du deine Faust zwischen Brustbein und Bauchnabel platzieren und mit deiner anderen Hand umschließen. Dann 5 Mal in Richtung deiner Brust kräftig ziehst. Ist die Luftröhre immer noch blockiert, so schlage abwechselnd auf den Rücken und wende den Heimlich Griff an. Sollte die Person bewusstlos werden, muss sofort Herzdruckmassage angewandt werden.

Babys stecken sich gerne alle möglichen Sachen in den Mund – verschlucken sie sich und drohen zu ersticken, kann jedoch bei ihnen kein Heimlich-Griff angewandt werden. Babys solltest du in so einem Fall mit dem Bauch auf deine Beine legen, sodass der Brustkorb auf deinen Knien liegt. Dann sollte bis zu 5-mal auf Rückenmitte geklopft werden, um die Atemwege frei zu kriegen.

Der Defibrillator

Ein Gerät, das man häufig in Fernsehserien verwendet sieht, und das dann häufig falsch: der Defibrillator.

Defibrillatoren sieht man häufig in grünen Koffern an Wänden hängen. Sie sind sogenannte Schockgeber, die mit gezielt gegebenen Elektrostößen Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern aufheben können.

Und genau das wird in Filmen und Serien gerne falsch dargestellt, denn in solchen wird es gerne so dargestellt, als würde eine Defibrillator einen Herzstillstand aufheben; dies ist jedoch nicht möglich. Ein Defibrillator gibt lediglich einen elektrischen Impuls, welcher das Herz kurz aussetzt und so eine Rhythmusstörung aufheben kann.

Ausschlaggebend für den Erfolg mit dem Defibrillator ist eine möglichst frühe Anwendung, denn ca. in 70 % der Herzstillstände geht ein Kammerflimmern voraus. Liegt ein Notfall vor, sollte eine Person zunächst eine Herzdruckmassage anwenden, während eine weitere den Defibrillator holt. Heutige Defibrillatoren erklären per Sprachfunktion die korrekte Anwendung des Defibrillator.

Dabei müssen die zwei Elektroden am Oberkörper der betroffenen Person angebracht werden; eine unterhalb des rechten Schlüsselbeins und eine am linken Brustkorb unterhalb der Achsel. Das Gerät kann nun selbst messen, ob eine Rhythmusstörung vorliegt und dann einen Schock geben. Dabei sollte niemand die Person berühren. Anschließend kann das Gerät weiter Anweisungen geben, was zu tun ist, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Ein Defibrillator darf übrigens nicht angewandt werden bei Betroffenen, die nass sind!


So, jetzt weißt du, was zu tun ist in solchen Notsituationen – vielleicht wird es dir in Zukunft jemand danken!

Wenn du Lust hast, lohnt es sich ja vielleicht auch mal einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren, dann lernst du auch alle kleine Details über´s Lebenretten.

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