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Es ist nicht nur Corona, was gerade viral geht….

Dass Corona von der gesamten Menschheit als äußerst schlimme Katastrophe angesehen wird ist wohl mehr als gerechtfertigt. Wir Schülerinnen und Schüler können zwar ausschlafen, was schön und gut ist, trotzdem hören wir aber die erschreckenden Todeszahlen auf der ganzen Welt die uns schockieren. Doch es gibt auch Menschen, die unbeabsichtigt mit Corona das große Los gezogen haben – zumindest geschäftlich: Chefs von Unternehmen der Pharmaindustrie, die Desinfektionsmittel herstellen, oder auch die Gründer der Zoom-App. Und es gibt da noch zwei Sachen, die plötzlich voll im Rampenlicht stehen… Gewinner in der Krise im Bereich Food, die sich zunutze machen, dass wir während dieser Situation noch mehr Zeit auf Social Media verbringen… Dinge, die neben Corona auch viral gehen, allerdings im Sinne der zweiten Bedeutung des Wortes (wobei die „Infektionsrate“ hier wahrscheinlich sehr viel höher liegt): Bananenbrot und Dalgona coffee.

Das Bananenbrot ist nun wirklich keine neue Erfindung, feiert aber gerade eindeutig ein riesiges Comeback. Es fing damit an, dass sich einige Influencer gegenseitig angesteckt haben (nicht mit Corona, sondern der Inspiration).

Und Influencer wären keine Influencer, wenn sie uns alle nicht auch dazu bringen würden. Bananenbrot zu backen bietet sich dank der wenigen benötigten Zutaten auch tatsächlich gut in dieser Zeit an, in der man häufiges Einkaufen eher umgehen will. Und ja, auch ich bin dem Trend zum Opfer gefallen und habe das ein oder andere Bananenbrot in den Backofen geschoben. Allerdings war es nichts Neues, weil ich es schon vor Corona ab und zu tat. Aber der Anstoß durch Social Media konnte auch wirklich nicht schaden, denn es ist echt lecker und empfehlenswert. Trotzdem wäre es nun wirklich zu viel des Guten, hier ein Rezept zu nennen – Egal ob wir YouTube, Instagram, Snapchat oder TikTok öffnen: ÜBERALL wird man von Rezepten erschlagen. Es werden auf allen möglichen Social-Media-Plattformen Bilder von frischgebackenen Bananenbroten gepostet und Videos geteilt, in denen die Influencer großzügigerweise ihre „legendäre, innovative Eigenrezeptur“ preisgeben. So viel Mühe sich auch gegeben wird, sich gegenseitig zu überbieten und die  eigene Kreation zu etwas ganz Außergewöhnlichem zu machen, scheint ein Detail nicht fehlen zu dürfen: die obligatorische halbierte Banane, vergleichbar mit dem Yin und Yang-Zeichen angerichtet, als Verzierung obendrauf. Dass die Bananenhälften nach einer Nacht im Kühlschrank eine ganz andere Farbe als die zuerst goldbraune annehmen, die den Appetit schon maßgeblich senkt, ist ganz egal – Hauptsache, vorher wurde ein Post für Insta gesichert. Aber na ja, vielleicht hat es das gute alte Bananenbrot auch einfach verdient. Immerhin scheint es wirklich ein geborener Superstar zu sein, denn es weiß, wie es sich zu präsentieren hat: Als BananenBROT lässt es sich gleich mit einem ganz anderen Gewissen genießen als wenn es BananenKUCHEN heißen würde, obwohl das wohl die passendere Beschreibung wäre.

 

Als noch bekannteres Internetphänomen geht der Dalgona coffee aus der Krise hervor. Im Grunde handelt es sich dabei um einen verkehrt zubereiteten Cappuccino: Die Milch ist unten, das Kaffeehaltige oben.

Der obere Teil wird zubereitet, indem Instantkaffee, Zucker und heißes Wasser verquirlt werden. Es ist Absicht, dass sich die cremige Schaummasse, die sich daraus ergibt, nicht mit der Milch vermischt, auf die sie gesetzt wird – und das sieht wirklich appetitlich aus, oder in den Worten des Magazins Glamour: „absurd fotogen“. Wer jetzt noch  ganz hip sein möchte, benutzt statt Kaffee Matcha, um der Schaumkrone eine grüne Farbe zu geben. Ursprünglich stammt der Dalgona-Kaffee aus Indien, fand aber in Südkorea seine größten Fans, die ihn auch weltweit populär machten. Dass das gerade während Corona geschieht, kann man sich wohl so erklären, dass viel mehr Zeit zu Hause verbracht wird, aber niemand auf seine Genussmittel wie Kaffee verzichten will. So hält man auf Social Media Ausschau nach einer einfach zubereitbaren Variante von Kaffee und stößt wirklich sehr schnell auf den Dalgona-Kaffee. Und wie das dann mit Trends so ist: Irgendwann steht nicht mehr unbedingt der Zweck im Vordergrund, sondern das Nachmachen und das Die-ganze-Welt-darüber-in-Kenntnis-setzen. Allerdings kann man sich wohl einig sein, dass es wirklich nichts Schlechtes ist, die Welt auf leckere Rezepte aufmerksam zu machen, die dann viele Menschen nicht nur in den Genuss, sondern eben auch einfach auf andere Gedanken bringen. Und vielleicht auch leicht den Duft von frischgebackenem Bananenbrot vernehmen lassen, wenn man nach einigen Jahren auf diese Situation zurückblickt.

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