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Interview: Abitur während des COVID-19 Lockdowns

Durch den duch die Corona-Pandemie ausgelösten Lockdowns wurden auch die Schülerinnen  und Schüler stark getroffen. Im Lockdown, wurden sie zwar über das Aufgaben Netzwerk moodle, welches von unserer Schule angeboten wird, mit Lernmaterial versorgt, dies war aber komplett verschieden zum gewohnten Unterricht. Die Frage die ich mir vor allem gestellt habe, war wie sich das auf die Schülerinnen und Schüler des letzten Abiturjahrgangs  ausgewirkt haben muss. Es ist immerhin ihr letztes Jahr an der Schule und vor allem eines der wichtigsten. Aus diesem Grund habe ich meine Schwester Elâ interviewt, welche noch vor kurzer Zeit Schülerin des Heinrich-Böll-Gymnasiums war und erfahren, wie sie es trotz der Umstände geschafft hat ihr Abitur abzuschließen.
 

Das erste was ich sie fragte bezog sich auf ihren Alltag. Ich wollte wissen wie stark sich der Alltag verändert hat und ob es nur negative oder vielleicht auch eine positive Veränderung gab.

Auf die Frage ob sie Probleme mit der Lernsituation daheim hatte, kam eine klare Antwort. Sie konnte sich kaum auf das Lernen für die Prüfungen konzentrieren.
Sie konnte vor dem Lockdown zusammen mit Freunden lernen, was einen großen Teil der Anstrengung erleichtert hat. Da dies aufgrund des Lockdowns nicht möglich war, wurden stark theoretische Fächer für sie ohne ihre Gruppe sehr anstrengend. Und selbst wenn sie jetzt ihr Abitur hinter sich hat und eine Menge Freizeit hat, fühlt sich die Zeit unmittelbar vor dem Abitur etwas verschwendet an. Jetzt hat sie sich oft mit Freunden getroffen und Zeit mit ihnen verbracht, jetzt wo es wieder möglich ist.

Anschließend habe ich sie zum Online-Unterricht befragt. Ich wollte wissen, ob man die Noten so kurz vor dem Abi im Homeschooling noch verbessern konnte. Auch wollte ich wissen ob die Lehrerinnen und Lehrer genug Material zum selbstständigen Weiterbilden auf moodle bereitgestellt haben.

Da der Lockdown in der finalen Lernphase begann, haben viele Lehrerinnen und Lehrer die Noten nicht mehr angepasst und aufgrund der fehlenden Berechtigung die Leistungen Zuhause negativ zu bewerten, haben auch viele Schülerinnen und Schüler ihre Prioritäten woanders gesetzt.
Meine Schwester ist dem Stoff aber trotz hohem Einsatz kaum hinterhergekommen. Sie hatte das Gefühl, dass die Lehrer glaubten, dass sie ihre ganze Freizeit und noch mehr, dem Lernen widmen müsse und haben dementsprechend zu viele Materialien geschickt.
 

Aber nicht nur der Unterricht bereitete Elâ Probleme. Ich habe sie über schulische Veranstaltungen befragt.

Am Anfang des Lockdowns, wurde der Abiball auf dem Kalender immer wieder verschoben, bis er schließlich komplett abgesagt worden ist. Viele in ihrer Stufe haben das scheinbar sehr schlecht aufgenommen, Elâ selber mit eingeschlossen, da die ganze Stufe nach 12 Jahren harter Arbeit, keinen annähernd gerechten Abschluss bekommen würde. Aber allen war klar, dass der Abiball selbst wenn er hätte stattfinden können, zu vielen Einschränkungen unterlegen wäre.

Abschließend habe ich Elâ noch nach ihrer jetzigen Situation im Studium befragt.

Auf die Frage ob sie glaubt, dass auch jetzt noch ihr Studium dadurch beeinflusst wird, gab sie mir ein schnelles und nüchternes „Wahrscheinlich nicht“.

Es scheint so als wäre wirklich das Nachkommen der Unterrichtsmaterialien das Hauptproblem in der Zeit des Lockdowns gewesen. Privat hat das oft zu Stress geführt, da man eventuell nicht mehr den Erwartungen genügen konnte.
 

Deshalb lasst uns alle hoffen, dass während eurem Abitur, ein solcher Vorfall nicht geschehen wird!