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So kannst du deine Ängste überwinden

Ängste überwinden Bild

 

Angst gehört zu den grundlegendsten und wichtigsten unserer Emotionen. Normalerweise ist ein gesundes Maß an Angst unbedenklich, doch Angst kann schnell zu einer Angststörung und somit krankhaft werden. Aber warum haben wir eigentlich Angst und was kann man dauerhaft dagegen tun?

 

Was ist Angst und was passiert wenn wir Angst haben?

Ursprünglich ist Angst sowohl bei Menschen als auch bei Tieren ein wichtiger Schutzmechanismus, den der Körper bei Gefahr einsetzt. Eine Angstreaktion läuft in zwei Schritten ab. Zuerst entscheidet unser Unterbewusstsein instinktiv, dass eine Gefahr vorliegt. Daraufhin werden wir durch das Ausschütten von Adrenalin auf die Flucht vorbereitet. Viele Menschen erfahren in dieser Situation Herzrasen, Schweißausbrüche oder Zittern. Erst einige Sekunden später setzt unser Bewusstsein ein und wir können aktiv bewerten und entscheiden, ob es sich wirklich um eine Gefahr handelt. Wenn nicht, verschwindet unsere Angst wieder, doch da die Reaktion sich nur langsam legt, erfahren wir auch nach der angeblichen Gefahr noch Symptome wie Zittern, bevor unser Körper sich wieder vollständig entspannt. Früher war Angst überlebensnotwendig, um uns Menschen beispielsweise vor einem Raubtier zu warnen, doch auch wenn wir mittlerweile relativ sicher leben, treten bei uns allen immer wieder Ängste auf, egal ob es vor einer kommenden Klausur, einem Hund oder einem Vorstellungsgespräch ist, jeder hat im Alltag mal Angst aber...

 

Wann wird Angst zur Krankheit?

Wenn wir hin und wieder mal Angst vor etwas empfinden, ist das völlig normal, sobald jedoch der Alltag und das Leben einer Person stark durch Ängste eingeschränkt werden, spricht man von einer Angststörung. Dies tritt häufiger auf als man denkt, die bekanntesten Angststörungen sind:

die Agoraphobie, bei der eine Person große Angst vor vermeintlich gefährlichen Situationen ohne mögliche Hilfeleistung haben

die Klaustrophobie, bei der Angst vor engem oder stark begrenztem Raum besteht

die soziale Phobie, wobei eine Person große Angst hat, von anderen negativ wahrgenommen zu werden - es besteht oft Panik, sich in großen Menschenmengen aufhalten zu müssen oder neue Leute kennenzulernen

und die Panikstörung, bei welcher betroffene Personen unkontrolliert und unangekündigt Panik im Alltag empfinden. Die Panikstörung tritt häufiger auf, als man vielleicht denkt, denn ca. 20% aller Menschen erfahren im Laufe ihres Lebens mindestens eine Panikattacke.

 

Wie kannst du deine Ängste überwinden?

Doch auch wenn es vielleicht unmöglich scheint, gibt es zahlreiche Wege, sich von seinen Ängsten zu lösen.

1. Die Angst verstehen

Um eine Angst oder Angststörung erfolgreich überwinden zu können, muss als erstes die Angst an sich akzeptiert und eingesehen werden. Es mag schwierig erscheinen, aber erst wenn wir uns wirklich mit unserer Angst auseinandersetzen und diese als präsent ansehen, kann die Suche nach möglichen Ursachen beginnen. Bevor wir also das eigentliche Überwinden der Angst angehen, muss uns klar sein, dass die Angst besteht und ein Teil von uns ist.

2. Atemübungen gegen Angstattacken

Während einer Angstreaktion kommt es häufig auch zu einem unregelmäßigen Atem oder sogar zur Hyperventilation. Um dies zu vermeiden und unseren Körper zu entspannen, gibt es bestimmte Atemübungen, die uns helfen, die Panik zu lindern. Diese Übungen findet man leicht im Internet, zum Beispiel die TikTok-Accounts @breathenow.app und @breathwrk posten gezielt Videos zur ruhigen Atmung in Paniksituationen. Sollten diese regelmäßig auch unabhängig von einer Angstattacke geübt werden, kann es zu einem allgemein ruhigeren Selbst führen und ggf. als Prävention von zu starken Angstattacken dienen.

 

3. Konfrontation

Die wohl bekannteste Art Angst zu bewältigen, ist die Konfrontation. Auch wenn es bedeutet, uns weit aus unserer Komfortzone zu entfernen, ist das wiederholte Begegnen der Angst eine effektive Weise, diese zu überwinden. Wir lernen so, dass das Angstobjekt womöglich gar nicht so gefährlich ist, wie es scheint, und überwinden langsam die Panik, die mit dem Angstobjekt in Verbindung steht.

 

4. Psychotherapie

Sollten diese Maßnahmen nichts bringen, steht immer auch die Möglichkeit einer Therapie zur Verfügung. So muss man die entsprechende Angst nicht alleine in Angriff nehmen, sondern hat eine konstante Bezugsperson. Des Weiteren besteht weniger Gefahr, etwas falsch zu machen, da ein*e Therapeut*in mit Erfahrung in dem Gebiet stets unterstützend und leitend aktiv ist.

 

Eine Angst oder Angststörung ist natürlich nicht von heute auf morgen überwunden. Es braucht Zeit und Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz, die möglicherweise nicht jeder mitbringt und auch Stress könnte dies noch verschlimmern. Trotzdem ist es nicht unmöglich, starke Ängste zu überwinden und man sollte auf jeden Fall am Ball bleiben, da es dauerhaft die Lebensqualität verbessern könnte.

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