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Der neue Projektkurs „Schülergarten“ der Stufe Sieben hat sich das Ziel gesetzt, einen kleinen Schülergarten am HBG anzulegen. Unter der Leitung Herrn Beckedorffs versammeln sich die Schüler jeden Donnerstag in der achten und neunten Stunde, um an einem Beet auf dem Rasen vor dem Sekretariat zu arbeiten.

Ich habe die Siebtklässler einmal besucht, um mir selbst einen Eindruck zu verschaffen und Projektleiter Herrn Beckedorff ein paar Fragen zu stellen:
SMS: Herr Beckedorff, wie ist die Idee einen Schülergarten hier am HBG anzubauen, eigentlich entstanden?

Die Schülerinnen und Schüler bei der fleißigen Arbeit

Bc: Die wachsende Fridays for Future-Bewegung hat in mir den Wunsch erweckt, etwas Ähnliches hier an der Schule auf die Beine zu stellen. Ich möchte den Schülern vor allem zeigen, wie sie sich nicht nur generell, sondern konkret engagieren können.

SMS: Wer ist alles am Projekt beteiligt, beziehungsweise wer kann daran teilnehmen?

Bc: Das ist das Projekt der Siebten Klasse, also sind natürlich sie und ich als Projektleiter beteiligt, aber theoretisch kann jeder mitmachen, der will.

SMS: Und was erhoffen Sie sich vom Projekt Schülergarten?

Bc: Ich wünsche mir, dass die Schüler erkennen, was man durch Gartenarbeit alles über die Natur und ihre verschiedenen Phasen lernen kann.

SMS: Vielen Dank für das Interview!

 

Der Garten soll vorerst aus 500 verschiedenen Blumenzwiebeln, welche die Schüler nach Lust und Laune in die Erde einpflanzen können, sowie vier Hochbeeten, die dem Ganzen ein wenig Struktur verleihen sollen, bestehen.

Auch wenn dieses Jahr der erste Schülergarten in der Geschichte des HBGs angepflanzt wird, reicht diese Idee doch schon bis in die Antike zurück: Damals bauten die Philosophen Sokrates, Platon und Epikur gemeinsam mit ihren Schülern Gärten an, um einen ruhigen, inspirierenden Platz zum Denken zu schaffen.

Nachdem das Konzept des Schulgartens über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten war, tauchte die Idee erst 1635 wieder auf, als Joseph Furttenbach das „Schul-Paradeiß-Gärtlein“ als eine Art pädagogisches Mittel verwendete: Der Unterricht sollte in Innenhöfen stattfinden und als Belohnung für gute Arbeit würde der Schüler aus dem Garten eine beliebige Blume für sich pflücken dürfen. Für Furttenbach waren auch Entspannung, Erholung und Frömmigkeit der Kinder wichtig: der Schulgarten sollte all das bewirken.

Auch wenn Furttenbachs Wunsch nie auf diese Art umgesetzt wurde, gewann der Schulgarten bald wieder an Popularität und 1810 wurde sogar ein Preis an die Schulen mit den schönsten Gärten verliehen. Aber eine wirklich relevante Rolle spielte der Schulgarten das letzte Mal in der DDR, wo er fester Bestandteil des Unterrichts von der ersten bis zur vierten Klasse war.

Heutzutage, könnte man sagen, ist der Schulgarten wieder einmal in den Hintergrund gerückt. Er wird immer noch an den meisten Waldorfschulen und auch an einigen Grundschulen angebaut, hat jedoch an den meisten Schulen Deutschlands seine Bedeutung verloren.

Doch wer weiß, vielleicht ändert sich das ja bald und die Revolution des Schülergartens beginnt mit uns?

 

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