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Wie schon angekündigt, hatte ich die Ehre, ein Interview mit Herrn Professor Christian Drosten durchzuführen.

Thema dieses Interviews ist das Ebolavirus.

 

Frage: Sie sind ja Institutsleiter für Virologie an der Uniklinik Bonn. Was können
sie mir über das Ebolavirus erzählen?

 

Antwort: Das Ebolavirus ist ein Virus aus der Filoviridae-Familie. Es löst beim Menschen ein hämorrhagisches Fieber aus.

 

Frage: Was ist das Gefährliche an diesem Virus?

Antwort: Das Gefährliche ist, dass das Virus sich an den Zellen in den Blutbahnen anlagert. Die Blutbahnen werden durchlässiger, was dazu führt, dass das Blut aus den Gefäßen austritt. Das Gute aber ist, dass ein Mensch nur dann
infiziert werden kann, wenn beim Virusträger die Symptome aufgetaucht sind. Davor ist es aber unmöglich, jemanden zu infizieren.

 

Frage: Wo liegt denn eigentlich der Ursprung dieser Krankheit?

Antwort: Man ist sich zu 99,99 Prozent sicher, dass der Ursprung in den Flughunden liegt. Flughunde sehen aus wie Fledermäuse, nur liegt der Unterschied darin, dass Flughunde die Nase eines Hundes haben. Solche Tiere sind aber
sehr selten anzutreffen.

 

Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns auch anstecken?

Antwort: Gar nicht. Da Flughunde eher im afrikanischen Raum leben und in unseren gar nicht existieren, kann man sich von daher auch nicht infizieren.

 

Frage: Gibt es schon Fortschritte in der Entwicklung eines Impfstoffes?

Antwort: Zurzeit haben wir zwei Kandidaten. Die Impfstoffe werden künstlich hergestellt und klinisch geprobt.

 

Frage: Kann man Ebola überhaupt eindämmen? Wenn ja wie?

Antwort: Das Virus ist einfach einzudämmen. Zu jedem Virus berechnen wir die Anzahl der Menschen, die durch einen Infizierten infiziert werden. Das nennen wir die Übertragungszahl. Ein kleines Beispiel: Wenn ich zwei Menschen infiziere, so beträgt die Übertragungszahl 2. Infiziere ich aber vier Menschen, so reden wir von einer Übertragungszahl von vier. Beim
Ebola-Virus beträgt sie 1,5. Sollten wir es schaffen, die halbe Infektion zu verhindern, so bleibt die Infektion auf einem konstanten Niveau. Nur ist es sehr schwer, dies auf ländlichen Gebieten zu schaffen.

 

Für dieses Interview bedanke ich mich recht herzlich bei Herrn Professor Drosten.

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